Unser Gebäude

Die Architektur unseres Neubaus

Bei der Planung unseres neuen Kindergartens im Jahre 2012/13 haben wir unser pädagogisches Konzept auf die Architektur unserer Einrichtung übertragen. Denn nur mit Hilfe eines stimmigen Gesamtkonzepts und eines Gebäudes, in dem alle ihre persönlichen Fähigkeiten ausleben können und sich wohl fühlen, lässt sich unsere Arbeit als Erzieher bestmöglich in die Tat umsetzten.

Die passenden Worte zur Bauweise unserer Einrichtung fand unser Architekt Prof. Wolfgang Fischer:

 

 

 

Bauen für Kinder ist etwas Besonderes.

Unsere Zeit, unsere Gesellschaft ist geprägt vom Überfluss. Die Aufgabe der Kinder ist es heute, Auswählen zu lernen aus der Vielfalt, Ruhe zu finden in schnelllebiger Zeit. Und Gemeinschaft erleben zu können.

Die Architektur – das Haus – kann hier einen Beitrag leisten. Die Werkzeuge des Architekten sind: Das Spiel mit Proportion und Licht, die Bestimmung von Materialien und Oberflächen. Was sehe ich? Was rieche ich? Was höre ich? Gibt es Raum zum gemeinsamen Spiel und gibt es Raum für Rückzug?

Diese Dinge beschäftigen uns bei der Arbeit am Kindergarten St. Bilhildis. Das Konzept für das Haus wurde aus dem Freiraum heraus entwickelt: es gibt einen öffentlichen Platz vor dem Kindergarten, einen Garten als Spielbereich vor den Gruppenräumen und schließlich einen ruhigen Hof, auf den hin der Raum der Stille orientiert ist.

 

Das Innere des Hauses ist gegliedert wie eine kleine Stadt.

Das Foyer ist der zentrale Raum, der „Marktplatz“. Daran schließen sich die Gassen zu den Gruppenräumen an. Die Gassen sind von oben belichtet und man kann durch Fenster in die Häuser, die Gruppenräume sehen.

Wir haben versucht, unterschiedliche Erlebnismöglichkeiten zu schaffen: die Gruppenräume sind höher als die Nebenräume. Zusätzlich zu den großen Verglasungen zum Garten gibt es Lichtöffnungen nach Norden. Einbauten und Podeste schaffen bespielbare, enge, geborgene Räume.

Und die Materialien sind der Nutzung angepasst. Helle Wände, die das Licht reflektieren, ein durchgängiger Boden aus ökologischem Linoleum und viel Holz.

Der Kindergarten ist in Holzbauweise konstruiert. Dies hat Vorteile bei der Baustellenabwicklung, insbesondere aber in der späteren Nutzung. Die Wände sind hochwärmegedämmt und somit immer angenehm bezüglich der Oberflächentemperaturen.

Das Haus wird beheizt durch eine energiesparende Erdwärmepumpe. Alle Gruppenräume sind mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Ein Haus zu bauen ist immer ein Werk vieler. Das gute Miteinander von allen Beteiligten, dem gesamten Kindergartenteam, den Planern und Handwerkern spiegelt sich im Gebauten wider.

Das freut uns.

Und ein bisschen ist es beim Häuserbauen wie bei der Erziehung:

Es benötigt etwas Dach und Schutz,
es benötigt ein paar Wände als Grenzen und Führung.
Erst durch sie kann Raum entstehen.
Raum für die eigene Entwicklung,
Raum für Gemeinschaft und Raum für Freiheit.